ENERGIESPARHAUS Auszüge aus dem Buch "Bauen im Gleichgewicht - Der Weg zum neuen Wohnen" von Julian Schmid / Fritz Gillinger

 

Energiesparhaus im Portrait

 

Was macht ein Haus zum Energiesparhaus?

 

Ein einziges, allgemeingültiges Modell vom baubiologischen Energiesparhaus gibt es nicht. Holzbauweise, Massivbau mit Holzverschalungen, moderne oder klassische Architektur, auffällig oder traditionell – baubiologische Energiesparhäuser haben viele Gesichter. Gemeinsam ist allen eine spezielle Grundrißplanung, die optimale Wärmedämmung, die Verwendung baubiologischer Materialien und – in der idealen Form – auch die Nutzung von Regenwasser und Sonnenenergie.

Bei intelligenter Planung kosten Energiesparhäuser bereits in der Bauphase nicht mehr. Im Betrieb sind sie herkömmlichen Häusern ohnehin überlegen: So betragen die gesamten Energiekosten für ein Einfamilien-Energiesparhaus rund ATS 5.000.– / € 363.– pro Jahr. Keine Utopie, sondern bereits vielfach gelebte Praxis!

Merkmale eines Energiesparhauses

1) Das Haus ist nach Süden orientiert, hat eine kompakte Bauform. Das heißt, es hat keine unnötigen Vor- bzw. Rücksprünge, die Oberflächen unnötig vergrößern und wie Kühlrippen wirken. Es ist an allen Seiten sehr gut gedämmt und macht dadurch weniger Heizenergie nötig. Die Bau- und Dämmaterialien werden nach baubiologischen Kriterien ausgewählt. Sie sind atmungsaktiv und umweltfreundlich bei Produktion, Transport und Wiederverwertung. Die eingesetzten Materialien fördern die Gesundheit und schaffen ein behagliches Wohnklima.

2) Die Solaranlage liefert dem Energiesparhaus – jeweils nach Sonnenscheinstunden und Nebeltagen – den größten Teil der benötigten Energie für Heizung und Warmwasser. Für die Restenergie fallen Energiekosten von etwa ATS 1.500,– bis 5.000,– / €109.– bis € 363.– pro Jahr an. Die notwendige Restenergie kann zum Beispiel mit einem gemauerten Ofen im Wohnbereich gewonnen werden. Der Ofen funktioniert halbautomatisch und wird – je nach Sonnenschein – vom Vorraum aus ein- bis zweimal pro Woche kurz angeheizt. Raffiniertere Energiesparhäuser verfügen bereits über eine Holzheizung mit automatischer Zündung und automatischem Aschenabtransport. (Näheres dazu im Kapitel Heizung / Warmwasser). 

 

3) Das Regenwasser wird gefiltert und in einer Zisterne gesammelt. Von dort aus wird es automatisch für die WC-Spülung, die Waschmaschine, den Garten oder für andere Nutzwassereinsätze weitergeleitet.

4) Durch große Glasflächen im südlichen Hausbereich scheint die flache Wintersonne tief in das Haus und erwärmt es. Die einstrahlende Wärmeenergie wird in speicherfähigen Bauteilen für den Abend gesammelt. Diese Bauteile (Estriche, Massivwände, Holzwolle-Leichtbauplatten, Lehmwände und Lehmputze, etc.) schaffen ein angenehmes Wohnklima, da sie den Wärme- und Feuchtigkeitshaushalt im Winter und im Sommer optimal regulieren. 

5) Der Wintergarten ist von den Wohnräumen mittels großer Glas-Schiebetüren abgetrennt. Dadurch bleibt die unerwünschte Wärme im Sommer sowie die Kälte im Winter vom Wohnraum fern. Sobald die Sonne scheint, holt man sich die warme, mit Feuchtigkeit angereicherte Luft ins Haus.

Ein Energiesparhaus benötigt aber nicht zwingend einen Wintergarten. Durch große, südorientierte Doppelfenster und Doppeltüren kommt ähnlich viel Sonnenenergie ins Haus. Die relativ hohen Gestehungskosten eines Wintergartens sind mit der hohen Wohnqualität dieses Raumes individuell abzuwägen.

6) Wasserflächen und Bepflanzungen erzeugen ein angenehmes Mikroklima. Laubgehölze senken durch ihre Verdunstung die Umgebungstemperatur im Sommer erheblich ab.

7) Dachvorsprünge, Balkone, Rolläden und Laubbäume halten die hochstehende Sommersonne vom Hausinneren ab. Ihr Energiesparhaus ist dadurch im Sommer angenehm kühl. 

 

Weitere Tips im Buch "Bauen im Gleichgewicht"

 

Die Heizperiode in einem Niedrig- energiehaus ist im Vergleich zu herkömmlichen Bauten wesentlich kürzer: Nur zwei bis vier Monate ist die Heizung in Betrieb, und selbst da oft nur als Unterstützung. Diese kurze Heizperiode erreicht man durch gute Wärmedämmung und solare Zugewinne an Wärmeenergie.

 

 

Es mag Sie überraschen das zu hören: Versagen gibt es gar nicht. "Versagen" besteht nämlich bloß in der Meinung eines anderen, wie eine bestimmte Handlung hätte vollendet werden müssen. Sobald Sie einmal eingesehen haben, daß nichts von dem, was Sie tun, in irgendeiner fremdbestimmten Weise ausgeführt zu werden braucht, ist auch Versagen unmöglich.

(Aus: W. W. Dyer: "Der Wunde Punkt")

 

 

 

 

Damit das Mögliche entsteht, muß immer wieder das Unmögliche versucht werden!(aus: H. Hesse)

 

 

Info: 

Sie können diesen und viele andere Artikel in Form eines Buches erstehen.

Ja, ich bestelle das Buch "Bauen im Gleichgewicht - der Weg zum neuen Wohnen" 

      zum  Preis von  ATS 298.- , zzgl. 49.- Versandkosten

Vorname
Nachname
Firma
Adresse
E-Mail
Telefon

 

zurück