Was
macht ein Haus zum Energiesparhaus?
Ein
einziges, allgemeingültiges Modell vom baubiologischen Energiesparhaus
gibt es nicht. Holzbauweise, Massivbau mit Holzverschalungen, moderne
oder klassische Architektur, auffällig oder traditionell – baubiologische
Energiesparhäuser haben viele Gesichter. Gemeinsam ist allen eine
spezielle Grundrißplanung, die optimale Wärmedämmung, die Verwendung
baubiologischer Materialien und – in der idealen Form – auch die
Nutzung von Regenwasser und Sonnenenergie.
Bei intelligenter Planung kosten
Energiesparhäuser bereits in der Bauphase nicht mehr. Im Betrieb
sind sie herkömmlichen Häusern ohnehin überlegen: So betragen die
gesamten Energiekosten für ein Einfamilien-Energiesparhaus rund
ATS 5.000.– / € 363.– pro Jahr. Keine Utopie, sondern bereits vielfach
gelebte Praxis!
Merkmale
eines Energiesparhauses
1) Das Haus ist nach Süden
orientiert, hat eine kompakte Bauform. Das heißt, es hat keine unnötigen
Vor- bzw. Rücksprünge, die Oberflächen unnötig vergrößern und wie
Kühlrippen wirken. Es ist an allen Seiten sehr gut gedämmt und macht
dadurch weniger Heizenergie nötig. Die Bau- und Dämmaterialien werden
nach baubiologischen Kriterien ausgewählt. Sie sind atmungsaktiv und
umweltfreundlich bei Produktion, Transport und Wiederverwertung. Die
eingesetzten Materialien fördern die Gesundheit und schaffen ein behagliches
Wohnklima.
2) Die Solaranlage liefert
dem Energiesparhaus – jeweils nach Sonnenscheinstunden und Nebeltagen
– den größten Teil der benötigten Energie für Heizung und Warmwasser.
Für die Restenergie fallen Energiekosten von etwa ATS 1.500,– bis
5.000,– / €109.– bis € 363.– pro Jahr an. Die notwendige Restenergie
kann zum Beispiel mit einem gemauerten Ofen im Wohnbereich gewonnen
werden. Der Ofen funktioniert halbautomatisch und wird – je nach
Sonnenschein – vom Vorraum aus ein- bis zweimal pro Woche kurz angeheizt.
Raffiniertere Energiesparhäuser verfügen bereits über eine Holzheizung
mit automatischer Zündung und automatischem Aschenabtransport. (Näheres
dazu im Kapitel Heizung / Warmwasser).
3) Das Regenwasser wird
gefiltert und in einer Zisterne gesammelt. Von dort aus wird es
automatisch für die WC-Spülung, die Waschmaschine, den Garten oder
für andere Nutzwassereinsätze weitergeleitet.
4) Durch
große Glasflächen im südlichen Hausbereich scheint die flache Wintersonne
tief in das Haus und erwärmt es. Die einstrahlende Wärmeenergie
wird in speicherfähigen Bauteilen für den Abend gesammelt. Diese
Bauteile (Estriche, Massivwände, Holzwolle-Leichtbauplatten, Lehmwände
und Lehmputze, etc.) schaffen ein angenehmes Wohnklima, da sie den
Wärme- und Feuchtigkeitshaushalt im Winter und im Sommer optimal
regulieren.
5)
Der Wintergarten ist von den Wohnräumen mittels großer Glas-Schiebetüren
abgetrennt. Dadurch bleibt die unerwünschte Wärme im Sommer sowie
die Kälte im Winter vom Wohnraum fern. Sobald die Sonne scheint,
holt man sich die warme, mit Feuchtigkeit angereicherte Luft ins
Haus.